Ein Auszug aus der Facharbeit von Tasmin Tara Schulz mit freundlicher Genehmigung:
„Wie reagieren ausgewählte Künstler auf einzelne Ereignisketten der nuklearen Katastrophe im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi und welcher Symbolik bedienen sie sich um auf politische, gesellschaftliche sowie naturbezogene Veränderungen und Missstände aufmerksam zu machen“
Schon mit Beginn erster Aufzeichnungen der Menschheitsgeschichte, befassen sich Künstler mit Naturkatastrophen und ihren Folgen für direkt Betroffene. Bereits älteste Höhlenmalereien unserer Vorfahren beschäftigen sich mit seltenen Naturphänomenen, wie Vulkanausbrüchen, Überschwemmungen oder verheerenden Wetterereignissen.
Einige der aktuellsten Katastrophenformen führen in Künstlerkreisen zu nachhaltiger Beschäftigung, während, nach und vor dem Ereignis. Interessanter als vom Menschen selbst verursachte Katastrophen, sind allerdings wiederkehrende Naturphänomene. Speziell auf diese und damit verbundene Gefahren sollte sich der Mensch in seiner bisherigen Entwicklungsgeschichte
eigentlich eingestellt haben und sie nach Möglichkeit dann auch in allen seinen Planungen berücksichtigen. Dass er dies, auch nach tausenden von Jahren Entwicklungsgeschichte, nicht tut, beweist die atomare Katastrophe vom März 2011 in der japanischen Provinz Fukushima.
Seither wirkt diese zu großen Teilen menschgemachte Katastrophe in allen Feldern moderner Kunst nach. Im Mittelpunkt meiner Untersuchungen steht die Frage:
Wie reagieren ausgewählte Künstler auf einzelne Ereignisketten der nuklearen Katastrophe im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi und welcher Symbolik bedienen sie sich, um auf politische, gesellschaftliche sowie naturbezogene Veränderungen und Missstände aufmerksam zu machen?“
[…]
„Der deutsche Maler Christian Seebauer beschäftigt sich im Besonderen in seinen Werken mit der Darstellung der Folgen für Natur und Umwelt, die aufgrund der atomaren Katastrophe im Atomkraftwerk Daiichi auftreten. Dazu erschuf er zwei Gemälde, die sich auf den ersten Blick nur in ihrer Farbgebung unterscheiden lassen. Die von ihm gemalten „Fukushima Meltdown Ölgemälde“ zeigen `das Geschehen aus Sicht des Ozeans, der Sicht des Lebens´.
Da sich der Bildaufbau beider Gemälde kaum unterscheidet, lässt sich deren Beschreibung zusammenfassend formulieren. Die Gemälde können in zwei, ungleich große Abschnitte unterteilt werden. Dabei nimmt die Darstellung des Meeres jeweils deutlich mehr als die Hälfte des Bildes
ein. Der kleinere verbleibende Bildabschnitt umfasst die Darstellung des Todes. Auffällig dabei ist, dass das Meer in Form von unzähligen, schwimmenden Fischen dargestellt wird. In dem Bild, das die Situation vor der nuklearen Katastrophe aufzeigt, sind die Fische in blauen Tönen gehalten.
Dadurch bekommt das Meer einen gesunden, natürlichen Charakter, wodurch auch das
Leben hervorgehoben wird.
Betrachtet man nun das Gemälde, dass mit unrealistischen Farben nachgestellt wurde, so fällt auf, dass das Meer nicht mehr in blauer Farbe dargestellt ist, sondern orangefarben. Dies zeigt die Verunreinigung des Meeres durch die Katastrophe. Die Fische, die zuvor noch lebhaft wirkten, sehen nun krank und leblos aus. Durch diese veränderte Farbgebung stellt der Künstler die Gefahren und Folgen in Bezug auf den Fischfang, die Nahrungskette generell sowie den schädlichen Einfluss auf das natürliche Leben der Meeresbewohner dar.
Doch nicht allein die Farbgebung des Meeres ändert sich in den beiden Gemälden. Auch die farbgebende Darstellung rund um das Atomkraftwerk, welches auf dem oberen Abschnitt zu finden ist, variiert nun. Ist der Rauch im Original noch orange-grau, so wird er in der Darstellung nach der Katastrophe in einem tiefen Blau gemalt. Dies führt zu einer kalten Stimmung. „Links oben: Ein Wasserstrahl der Feuerwehr. Vergebens. Sinnlos. Schmelzende Brennstäbe haben eine
Temperatur zwischen 1.200 und 1.450 Grad Celsius und lassen sich von ein paar
Wasserwerfen nicht im Geringsten beeindrucken.
Auch ein weiteres Gemälde von Christian Seebauer zeigt die schwerwiegenden. Folgen des Reaktorunglücks auf. Schon der Name „Kernschmelze – Meltdown Ölgemälde“ verweist auf den dargestellten Aspekt.
Wieder nimmt die Natur, in diesem Fall der Planet Erde, einen großen Teil des Gemäldes ein.
Klein und im Kontrast zur `strahlenden´ Welt, ist ein in schwarzer Farbe gehaltenes Atomkraftwerk erkennbar, dessen Rauch in die Atmosphäre entweicht.
Das sehr klein dargestellte Atomkraftwerk zeigt schnell die Folgen des Desasters auf.
Die schmelzenden Brennstäbe sind so heiß, „dass sie von nun an viele Meter durch den Beton in das Erdreich schmelzen. Noch in 4.468.000.000 (Milliarden) Jahren liegt die Strahlungsdosis von Uran 238 bei 50% gegenüber dem heutigen Wert.“
Auch dieser Prozess wird im Gemälde verdeutlicht. Ausgehend vom Atomkraftwerk werden die darunterliegenden Erdschichten mit hellen, knalligen Farben dargestellt, welche bis zum Erdkern reichen. Der Rest der Welt wird in dunklen Farben, als Synonym für die negativ veränderte Zukunft des Lebens ausgeführt, sodass der Bereich der atomaren Verstrahlung in den Vordergrund rückt; die Gefahr, die für das menschliche Auge nicht sichtbar ist.
Tasmin Tara Schulz beleuchtet in Ihrer exzellenten Facharbeit die Aufarbeitung von Umweltkatastrophen wie Fukushima an Hand zeitgenössischer Kunst, sowie etablierter Berichterstattung (Fokus, Stern, Zeit). Mit ihrer akribischen, scharfsinnigen und internationalen Recherche gewinnt, präsentiert und vermittelt sie einzigartig neue Zusammenhänge ebenso brillant wie leicht verständlich. Damit stellt sie so manche Promotion und Fachpublikationen zu diesem Thema in den Schatten. Als Webquellen nennt sie folgende Künstler:
- Angelo-art: Fukushima Zyklus (Angelo-art.com, 04.2011) - http://www.angeloart.com/#/fukoshima-zyklus (09.06.2013)
- Angelo-art: Neuigkeiten (Angelo-art.com, 04.2011) - http://www.angeloart.com/#/neuigkeiten (09.06.2013)
- Fukushima Problem gelöst (Biefer.com, - , - )http://biefer.com/ideas/fukushima/fukushima.php (25.05.2013)
- Kernschmelze in Fukushima (Seebauers-world.com, 2011, - ) -http://www.seebauersworld.com/fukushima.php (15.06.2013)
Oil Painting Meltdown Fukushima
oil painting no.1410
Date: 2011
Measure: 100 x 80 cm
Christian Seebauer - Germany
price and info ->Meltdown Fukushima
Out from the perspective of life as it is clear: A Fukushima I can not be sure. (Fukushima means happiness in Japanese island). Built on earth trembling in trusting sea level, it was a miracle that only now happening. Very small in the background you can see the desperation of the heroic firefighters. One can only pray that the decay heat inflicts no greater calamity more.
Fukushima Meltdown
Aus der Perspektive des Lebens da draussen wird klar: Ein Fukushima I kann nicht sicher sein. (Fukushima bedeutet auf japanisch Glücksinsel).
Gebaut auf bebender Erde in vertrauensvoller Meereshöhe war es ein Wunder, dass erst jetzt etwas passiert. Ganz klein im Hintergrund sieht man die Verzweiflungstat der heldenhaften Feuerwehrmänner. Man kann nur beten, dass die Nachzerfallswärme kein größeres Unheil mehr anrichtet.
Endlager Ozean: Lesen Sie meinen Fachbeitrag auf Bewegung.TAZ.deSeebauers-World
Link:
http://www.seebauers-world.com/_fukushima_reaktor_200_en.phpMeltdown Fukushima, Kernschmelze Fukushima Japan, Fukushima-Daiichi, Atomkraftwerk, Atmosphäre, Supergau, Super-GAU, radioaktives Wasser, Siedewasserreaktor, Klimawandel, Umweltverschmutzung, Atommüll, Entsorgung, Halbwertszeit, Plutonium, Geigerzähler,,Meltdown Fukushima, Fukushima meltdown Japan, Fukushima-Daiichi, nuclear power plant, atmosphere, meltdown, meltdown, radioactive water, boiling water, climate change, pollution, nuclear waste disposal, half-life, plutonium, Geiger counters,,Usine de Meltdown Fukushima, Fukushima effondrement du Japon, de Fukushima Daiichi-, l'énergie nucléaire, de l'atmosphère, la fonte, fonte, l'eau radioactive, l'eau bouillante, le changement climatique, la pollution, l'élimination des déchets nucléaires, la demi-vie, le plutonium, les compteurs Geiger,,Meltdown Fukushima, Fukushima crollo del Giappone, Fukushima-Daiichi, centrale nucleare, ambiente, crisi, crollo, acqua radioattiva, acqua bollente, il cambiamento climatico, l'inquinamento, lo smaltimento dei rifiuti nucleari, emivita, plutonio, contatori Geiger,,Crisis Fukushima, Fukushima crisis Japón, Fukushima Daiichi, planta de energía nuclear, la atmósfera, crisis, crisis, agua radiactiva, hervir el agua, el cambio climático, la contaminación, la eliminación de desechos nucleares, la mitad de la vida, el plutonio, contadores Geiger,