Auszug aus dem Buch Israel Trail mit Herz:
Die ersten Meter meines heutigen Weges beginnen schwarz. Ich habe gelesen, dass ich gleich zu Beginn durch eine enge Betonröhre auf die andere Seite einer industriellen Bahnlinie kriechen muss. Das ist dann für mich wie der Weg vom Mutterleib in meine neue Welt. Es ist schlagartig furchtbar eng hier und dunkel. Sofort bekomme ich Angst. Todesangst. „Tsu-u-u-r“ schreie ich in den finsteren Tunnel hinein. Ich höre nichts mehr. Mein Rücken stößt an der Decke an, ich schlurfe nach vorne gebeugt langsam vorwärts. Da ist kein Tsur mehr, er ist gleichzeitig weggegangen. Er wollte keine Gefühle zeigen. Aber ich habe gespürt, dass er furchtbar bewegt war. Die Betonröhre ist für mich mit meiner Platzangst der reinste Albtraum. Innerhalb weniger Sekunden bin ich von Kopf bis Fuß durchgeschwitzt. Mein Puls rast. Ich möchte rennen, aber das geht hier nicht. Endlich komme ich am anderen Ende der Röhre heraus. Weil meine Augen sich nun an die absolute Dunkelheit gewöhnt haben, sehe ich plötzlich ein paar Umrisse. Vor mir sehe ich eine Wand und im Schein meiner Lampe den Weg. Jetzt gibt es kein Zurück mehr.
Als erstes ziehe ich meine grüne Jacke aus und nehme die unteren Teile meiner Ziphose ab. Es ist jetzt kühl und gut zum Laufen. Die Steigung macht mir körperlich nichts aus. Mit meinem leichten Gepäck fühle ich mich stark und völlig befreit von einer großen Last. Ich habe aufgehört zu planen. Ich habe kein Netz mehr und keinen doppelten Boden, den ich mit mir herumtrage. Ich habe mich nun reduziert auf mich selbst und meine Sinne. Ich freue mich auf den Karbolet!
In meinem Gehirn ist es ganz still geworden. Ich spüre, dass da gerade etwas passiert, was wie eine große Schneelawine all meine Bedenken fortspült und meine Geisteslandschaft in eine stille weite Welt verwandelt, in der man alles ganz anders wahrnimmt. Heute muss etwas mit mir passiert sein. Jeder Schritt geht leicht vonstatten, ganz so, als ob ich in Trance nach oben steigen würde. Mir ist zwar bewusst, dass es steil nach oben geht, aber ich spüre es nicht. Zum ersten Mal habe ich das Gefühl, dass ich mich mit voller Aufmerksamkeit tatsächlich in meiner eigenen Gegenwart bewege. Tsur, der gerade eben noch bei mir war, scheint schon eine Ewigkeit fort zu sein von mir. Mit der engen Betonröhre habe ich alles hinter mir gelassen, vielleicht sogar einen früheren Teil meiner Ängste und einen früheren Teil meines Lebens. Das Heilige Land zeigt mir plötzlich ganz andere Dimensionen in meinem „Ich“. Es zeigt mir, wie gewaltig schön diese Welt da draußen ist, wenn wir unsere enge Welt im Gehirn loslassen. Das Heilige Land hat mich nun an die Hand genommen und ist für mich wie ein Fenster in meine eigene Seele geworden.
Der Mount Karbolet ist keine Herausforderung mehr für mich. Nicht, weil ich ihn nicht respektieren würde, sondern weil ich mich keinem Ziel mehr verpflichtet fühle, welches es zu erreichen gilt. Mein Ziel habe ich längst überschritten. Hier fühle ich mich wie im luftleeren Raum. Ich bin hier Menschen begegnet, die in mir keinen Fremden sahen. Diese „anderen“ haben in mir mehr gesehen, als ich in mir selbst zu sehen vermochte. Jeden Meter, den ich ganz mit mir allein nach oben gehe, fühle ich mich, als ob ich eben den Gipfel meines eigenen Lebens erreicht habe. Hier, wo ich mich gerade bewege, ist so ein Ort, den ich in meinen Träumen gesehen habe. Und hier ist auch das Land, in dem Abermillionen Juden ein neues Zuhause gefunden haben. Hier sind sie angekommen. Die Dankbarkeit für ihr Heiliges Land hat etwas Magisches an sich. Ich darf hier als Fremder durch das Land der Juden gehen. Ich darf dieses Land so fühlen, als wäre ich hier selbst zu Hause, und ich darf mich hier selbst kennenlernen.
Inzwischen hat die erste Morgendämmerung eingesetzt. Meine Stirnlampe brauche ich nicht mehr. Unter meinen Füßen schlängelt sich ein verwegener Bergpfad nach oben. Und genau in dem Augenblick, als die Sonne aufgeht, stehe ich am Bergrücken des Mount Karbolet. Innerhalb von Sekunden wechselt der Himmel von tiefblau nach violett und nun in ein mystisches Orange. Der Ausblick hier ist atemberaubend. Die Felsen haben eine rötliche Farbe angenommen. Lange Schatten schärfen das Profil der Kanten. Der Karbolet ist gar kein einzelner Berg, wie ich es mir vorgestellt hatte. Er ist eine etwa 45 Grad abfallende Bergflanke, auf deren scharf gezacktem Grat ich nun viele Kilometer entlangwandern werde. Hier oben fühle ich mich erhaben. Auf beiden Seiten des Grates breitet sich eine endlose Marslandschaft tief unter mir aus.
Oil Painting Mount Karbolet
oil painting no.2288
Datum: 2014
Maße: 50 x 40 cm
Christian Seebauer - Germany
price and info ->Mount Karbolet
Mount Karbolet is often described as the hardest of the 50 stages on the Israel Trail. He is beautiful. You walk for hours alone along steep ridges. Below you is the Negev desert. And the infinite width. Walking through the Holy Land is an unforgettable experience. This oil painting is one of the best known works of its kind on the art scene and in Google Search.
Mount Karbolet
Der Mount Karbolet wird oft als die härteste der 50 Etappen am Israel Trail beschrieben. Dabei ist er wunderschön. Man geht stundenlang allein an steilen Felsgraten entlang. Unter dir liegt die Negev Wüste. Und die unendliche Weite. Zu Fuß durch das Heilige Land ist ein unvergessliches Erlebnis. Dieses Ölgemälde zählt in der Google Suche zu den bekanntesten Werken seiner Art. Das Werk hat bei einem Kunstliebhaber in der Schweiz sein Zuhause gefunden.
Seebauers-World
Link:
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Work of art: wallpaper/mount_karbolet.jpg | | Christian Seebauer 1600px x 1262px .Seite: Beautiful Israel
'Mount Karbolet' aus der Kunstreihe 'Beautiful Israel' ist ein bekanntes Gemälde von Christian Seebauer, Öl auf Leinwand aus dem Jahre 2014. Der englische Titel des Werks lautet: 'Mount Karbolet' (Beautiful Israel). Genre: Impressionismus/ Expressionismus/ genre. Tags: Mount Karbolet, Israel, Shvil Israel, Israel National Trail,.
Auszug aus dem Buch Israel Trail mit Herz:
Die ersten Meter meines heutigen Weges beginnen schwarz. Ich habe gelesen, dass ich gleich zu Beg